Gründerinnen im Porträt

DentEventConsulting: Fortbildungsveranstaltungen für die Dentalbranche

„In meinem Einzelunternehmen ist der Name Programm: Vera Kittel – DentEventConsulting. Zähne, Veranstaltungen, Beratung – so könnte man es vielleicht auf den Punkt bringen. Ich organisiere seit 2022 Fortbildungsveranstaltungen (nicht nur) für die Dentalbranche und stehe meinen Kunden beratend für fachliche, strukturelle und persönliche Weiterentwicklung zur Seite“

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Ich glaube, Beratungsunternehmen sind erstmal nichts Besonderes. Heutzutage gibt es sie an jeder Ecke. Das Besondere bei mir ist wohl einfach die Branche und meine Bandbreite. Die Zahntechnik an sich ist ein oftmals unbekanntes Handwerk. Viele Menschen bringen Zahnersatz lediglich mit dem Zahnarzt/der Zahnärztin in Verbindung und kennen die Vielzahl an Arbeitsschritten, die Individualität jedes einzelnen Werkstückes nicht. Wer sich in dieser Branche nicht auskennt, kann auch nicht beratend tätig sein. Hilfreich sind meine vielen Erfahrungen im Berufsleben, abgeschlossene Weiterbildungen und meine stetige Neugier Neues zu lernen.

Was sind Ihre bisherigen Meilensteine seit der Gründung beziehungsweise seit der ersten Idee des Projekts?

Gemeinsam mit einem meiner Kunden haben wir eine großartige Fortbildungsakademie auf den Weg gebracht. Jedes Jahr werden in dieser Akademie 32 Wochenendseminare für Zahntechniker*innen angeboten – von analoger Handwerkskunst bis hin zu digitalen CAD-Design-Kursen ist alles vertreten; von erfahrenen Leistungsträgern zu Azubis und Abrechnungskräften wird jeder angesprochen, der in irgendeiner Weise in einem Dentallabor arbeitet.

Außerdem freue ich mich über die Zusammenarbeit mit Innungen, Berufsorientierungszentren und anderen Bildungsträgern, um unser wichtiges Handwerk auch weiterhin bekannt zu machen und so genügend Ausbildungsplätze in den zahntechnischen Unternehmen Hessens besetzen zu können.

Was motiviert Sie?

Mich motivieren leuchtende Azubi-Augen, wertgeschätzte Mitarbeitende, empathische Führungskräfte und letztlich zufriedene Geschäftsführer.
Mich motivieren begeisterte Referenten, die Feuer entzünden und Mitarbeiter wieder „Brennen“ lassen für Ihren Job.
Mich motivieren dankbare Teilnehmende, die von einer (Fortbildungs-)Veranstaltung nach Hause kommen und sagen „Das hat sich gelohnt!“.
Hilfreich sind mir dazu meine mich unterstützende Familie und mein Glaube. Durch diese beiden bin ich sehr gesegnet.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach meinem Fachabitur und der langen Schul- und Lernzeit wollte ich erstmal etwas Praktisches machen. In den Beruf des Zahntechnikers bin ich eigentlich nur durch Zufall hineingestolpert. Aber es hat mir große Freude und echte Befriedigung geschenkt, hochwertigen und ganz individuellen Zahnersatz für jeden einzelnen Patienten herzustellen. Jeder Tag war spannend, jedes Werkstück ein Unikat. Und ein glückliches Händchen muss auch dabei gewesen sein, sonst hätte ich meine Abschlussprüfung nicht vorzeitig ablegen können.

Nach drei Kindern und vielen Jahren praktischer Arbeit im Labor bin ich neugierig auf mehr geworden und habe in die Dentalindustrie gewechselt. Hier konnte ich Vertriebsluft schnuppern, Support leisten, habe Einblicke ins Marketing und die Veranstaltungsindustrie erhalten. Das fand ich so großartig, dass ich eine Weiterbildung zur Eventmanagerin draufgesetzt habe.

In der Pandemie hat es mich aber zurück in heimatliche Gefilde gezogen, sodass ich im Landkreis bei einem zahntechnischem Unternehmen im Backoffice als Assistentin der Geschäftsführung tätig war. Meine Kontakte zur Industrie, zu allen Referenten und Kunden habe ich stets gepflegt und sie sind die Grundlage meines Daily Business.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich glaube, es war einfach dran. Wenn man sich so viel mit unternehmerischen Tätigkeiten, Weiterbildungen, Führungskompetenzen und vielem mehr beschäftigt und dann auch noch die passende Anfrage einer großen namhaften Unternehmenskette kommt, ist der Zeitpunkt gekommen, es zu versuchen, oder? Anfänglich habe ich noch versucht, die DentEventConsulting nebenberuflich zu leisten, habe aber schnell meine Grenzen erkannt und bin daher jetzt nur noch selbstständig in meinem eigenen Unternehmen tätig.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer*innen und Mentor*innen?

Zur Gründerzeit der DentEventConsulting waren wir zu zweit. Mein damaliger Geschäftspartner und ich haben uns gegenseitig unterstützt – er brachte Unternehmererfahrung mit ein, ich die nötige Manpower.  Mehr war nicht nötig.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Herausforderungen gibt es jeden Tag, sie machen das Leben spannend und den Alltag bunt. Wenn Sie mit Herausforderungen allerdings auf Startschwierigkeiten anspielen, so darf ich glücklicherweise sagen, lediglich die Mehrfachbelastung zu Beginn schwer war. Meine Tätigkeit als Angestellte bei gleichzeitiger Selbstständigkeit gepaart mit drei Teenagern war tatsächlich herausfordernd.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Tatsächlich mache ich nicht wirklich auf mich aufmerksam. Die Dentalbranche ist so klein, dass ich auf Weiterempfehlung arbeiten kann. Zusätzlich bin ich über verschiedene Kooperationspartner wie z.B. mit der „Fairforce43“ gut vernetzt.

Welchen Traum möchten Sie mit ihrem Unternehmen/Projekt verwirklichen?

Mir liegt sehr viel daran, junge Menschen auf den Beruf des/der Zahntechniker*in aufmerksam zu machen und letztlich in Ausbildung zu bringen. Sie sind unsere Zukunft und in ein paar Jahren die Mitarbeitenden, die ich dann zu spezifischen Fachkräften weiterbilden lassen möchte. Die Zahntechnik ist so unglaublich vielseitig und abwechslungsreich und so ein wertvoller Beruf, der nicht vergessen, vernachlässigt oder „ausgelagert“ werden darf – denn ohne qualitativ hohen Zahnersatz haben wir nichts zu lachen. 😊

Was macht Sie als Unternehmer*innen-Persönlichkeit aus?

Sich selbst zu beschreiben, ist schwer. Aber ich würde mich als begeisternde und motivierende Zukunftsvisionärin für das Handwerk (aller Art!) beschreiben, die gerne Chaos bestattet und Struktur designt, damit Weiterentwicklung ermöglicht wird.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Trau dich! Aber tue es aus Leidenschaft, weil es sonst nur Leiden schafft.

Vorheriger Beitrag

Deutscher Startup Monitor: Nimm jetzt teil! 

Design als Markenbooster: Wie visuelle Identität die Kundenbindung stärkt
Nächster Beitrag

Design als Markenbooster: Wie visuelle Identität die Kundenbindung stärkt

kein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.