Gründerinnen im Porträt

Lingocare GmbH: Deutsch für Pflegekräfte und Mediziner:innen

Petra Rahn ist die Gründerin von Lingocare. Mit ihrem Unternehmen entwickeln sie und ihr Team derzeit ein Serious Game für die Pflegeausbildung. Damit möchten sie die Pflegeausbildung attraktiver gestalten und Auszubildende mit sprachlichem Förderbedarf gezielter fördern.

Petra Rahn gehört zu den Bewerberinnen für den Hessischen Gründerpreis 2024.

 

 

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir treten an die Pflegeausbildung zu digitalisieren. Dabei betreibe ich mit meinem zweiten Unternehmen selbst eine Pflegeschule. Daher kenne ich die Bedarfe unserer Zielgruppe aus erster Hand.

Was sind Ihre bisherigen Meilensteine seit der Gründung beziehungsweise seit der ersten Idee des Projekts?

Dadurch, dass ich selbst eine Pflegeschule leite, kenne ich die täglichen Herausforderungen an Pflegeschulen. Wir selbst erleben den Fachkräftemangel bei Pflegepädagog:innen. Daher wollten wir eine Lösung für unseren täglichen Probleme entwickeln.

Was motiviert Sie?

Die Pflege ist in einem katastrophalen Zustand in Deutschland. Es muss etwas passieren, um das System am Laufen zu halten. Hier möchte ich mich einbringen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich bin Diplom-Pädagogin und habe lange mit benachteiligten Zielgruppen gearbeitet. Den Wunsch ein eigenes Unternehmen zu gründen, bekam ich spät. Ich war schon über 40. Dafür kenne ich meinen Arbeitsbereich sehr gut und kenn die Probleme im System.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich wollte eigene Ideen verwirklichen und nicht die Ideen meines Chefs.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer*innen und Mentor*innen?

Es gab viele Menschen auf meinem Weg, die mich unterstützt haben. Ich habe mich auch intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, bis mir klar wurde: Ich selbst setze mir Grenzen. Es geht noch deutlich mehr.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Große Herausforderungen gibt es als Gründerin fast täglich. Wichtig ist es, sich über seinen Handlungsspielraum im Klaren zu sein und ihn voll auszuschöpfen. Irgendetwas kann ich immer erwirken. Interessant finde ich, dass man an Herausforderungen wächst. Mittlerweile stecke ich Dinge locker weg, wegen denen ich vor 3 Jahren noch schlaflose Nächte hatte.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Unsere Zielgruppe, Pflegeeinrichtungen und Pflegeschulen, ist sehr spitz. Wir sind mittlerweile gut vernetzt. Ansonsten hilft die Ansprache über Verbände.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Da arbeite ich noch dran. 😉

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung bisher umgesetzt und was sind zukünftige Pläne beziehungsweise Ideen dafür?

Bisher habe ich mich ganz langsam aus Eigenmitteln finanziert. Bei unserer neuen Idee wird dies schwieriger, da wir viel Geld für die Entwicklung unserer Spielidee benötigen. Wir hatten das Glück dieses Jahr über die Hessische Gameförderung 50.000 Euro Fördergelder erhalten zu haben. Damit konnten wir starten. Mittlerweile könnte ich mir auch vorstellen eine Investorin an Board zu nehmen.

Welchen Traum möchten Sie mit ihrem Unternehmen/Projekt verwirklichen?

Ich möchte einen Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels in der Pflege leisten.

Was macht Sie als Unternehmer*innen-Persönlichkeit aus?

Ich entscheide schnell und habe viel Energie. Ich habe ständig neue Ideen. Das nervt mein Team dann auch gelegentlich.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Das Wichtigste ist anzufangen. Grau ist alle Theorie. Wenn frau losläuft, tuen sich oft Wege auf, die man sich nicht erträumen konnte.

Vielen Dank und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Website von Lingocare: www.lingo.care

Vorheriger Beitrag

Gründerinnenabend in Frankfurt/Main: Zielgerichtete Ansprache von Frauen für Neu- und Nachfolgegründungen

Nächster Beitrag

Meno Sorge: für einen gesunden Körper & starkes Mindset

kein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.